Zukünftig wird im Kreis Coesfeld eine wertvolle Ergänzung in der Notfallversorgung zur Verfügung stehen. In diesen Tagen startet die Pilotphase des Projekts Corhelper. In den kommenden Wochen sollen erste Einsätze von Corhelper im Kreisgebiet erfolgen, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Ziel des Projekts ist es, die Erstversorgung insbesondere bei Herz-Kreislauf-Stillständen zu optimieren und damit Leben zu retten.
Corhelper ist ein System, das speziell für die schnelle Alarmierung von Ersthelfern entwickelt wurde. Mithilfe einer App werden medizinisch geschulte freiwillige Ersthelferinnen und Ersthelfer in der Nähe eines Notfallortes unmittelbar alarmiert, sobald ein Notruf eingeht und es sich um einen Herz-Kreislauf-Stillstand handelt. So können die Helferinnen und Helfer noch vor Eintreffen der Rettungskräfte lebensrettende Maßnahmen einleiten und wertvolle Minuten gewinnen.
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr begrüßt die Einführung von Corhelper im Kreis Coesfeld nachdrücklich: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem System ‚Corhelper‘ die Notfallversorgung im Kreis verbessern können. Durch das zusätzliche System können wir die Überlebenschancen für Menschen, die in einen Herz-Kreislauf-Stillstand geraten, signifikant erhöhen. Jeder Einsatz zählt, und wir sind zuversichtlich, dass diese innovative Lösung Leben retten wird. Denn mit jeder Minute, die die wiederbelbenden Maßnahmen früher beginnen, erhöht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent.“
Prüfung in Echtzeit
Dr. Hans-Georg Schonlau, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Coesfeld, erläutert die Funktionsweise von Corhelper: „Sobald in der Leitstelle ein Notruf eingeht, der auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand hindeutet, wird das Corhelper-System aktiviert. Das System prüft in Echtzeit, welche registrierten Ersthelferinnen und Ersthelfer sich in unmittelbarer Nähe des Notfalls befinden und alarmiert diese per Smartphone-App. Die Helfer begeben sich dann umgehend zum Einsatzort und können lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten, etwa eine Herzdruckmassage.“
In dieser Pilotphase werden Bürgerinnen und Bürger möglicherweise erleben, dass Ersthelfer noch vor den Rettungskräften am Einsatzort eintreffen, um erste Maßnahmen zu ergreifen. Der Kreis Coesfeld setzt dabei auf den Respekt und die Unterstützung der Bevölkerung gegenüber den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die einen wichtigen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Notfallversorgung leisten.
Der Kreis Coesfeld plant, Corhelper nach der Pilotphase dauerhaft in das Notfallmanagement zu integrieren. Das Projekt zeigt, wie moderne Technik und das Engagement freiwilliger Ersthelfer gemeinsam dazu beitragen können, das schon jetzt sehr gute Rettungswesen im Kreis Coesfeld weiter zu verbessern.
Personen mit medizinischer Ausbildung können sich registrieren
Der Kreis Coesfeld ruft Personen mit medizinischer Ausbildung oder der notwendigen Qualifikation dazu auf, sich als Corhelper zu registrieren. Alle Informationen zum System sowie der Registrierung sind online unter coe.de/corhelper abrufbar.