„Ehe online“: Der digitale Weg ins Trauzimmer

Dieses Foto zeigt Standesbeamtin Vanessa Nießen

Trauungen führt Standesbeamtin Vanessa Nießen weiterhin im Trauzimmer im Rathaus durch. Die Anmeldung zur Eheschließung ist ab sofort aber auch online über das städtische Serviceportal möglich. (Foto: Stadt Dülmen / Siemes)

Die Stadt Dülmen digitalisiert die Eheschließung – zumindest in Teilen. Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Das Ja-Wort geben sich Trauende nach wie vor vis-a-vis vor dem Standesbeamten oder der Standesbeamtin. Die Anmeldung zur Eheschließung ist ab sofort zum Teil aber auch online möglich – und zwar über das städtische Serviceportal. Statt gemeinsam im Rathaus zu erscheinen, können Paare die erforderlichen Unterlagen alternativ online einreichen. Das ist rund um die Uhr und ohne Termin über das Serviceportal der Stadt Dülmen möglich.

Möglich wird dieses Angebot über den Personalausweis mit elektronischer Ausweisfunktion. Dieser ist ebenso Voraussetzung wie ein bestehendes Konto bei der „BundID“, der Plattform des Bundes zur Identifizierung von Online-Nutzerinnen und Nutzern. Anmeldungen sind dann auch von unterschiedlichen Orten aus möglich. Die Dülmener Standesbeamtin Vanessa Nießen gibt hierfür ein Beispiel: „Wenn jemand in Dülmen einen Antrag stellt, der Partner aber noch in München lebt, kann dieser von dort die Unterlagen digital vervollständigen.“ Digitalisierung hin oder her: Komplett entfallen kann der Besuch im Standesamt nicht. Eine finale Unterschrift von einer Person im Standesamt ist nach wie vor notwendig. „Das ist ein höchstpersönlicher Vorgang und nach deutschem Recht vorgegeben“, erklärt Vanessa Nießen.

Interkommunale Projektarbeit
Grundlage für die neue Online-Dienstleistung ist das Projekt „Ehe online“, an dem die Stadt Dülmen gemeinsam mit anderen Kommunen in Deutschland teilnimmt. Initiiert von den Bundesländern Hessen und Bremen wurden gemeinsam sogenannte E-Government-Anwendungen entwickelt – die dann nach und nach im gesamten Bundesgebiet etabliert werden sollen. Diese interkommunale Zusammenarbeit unter dem Titel „EfA“ (Einer für Alle) gäbe es in vielen weiteren Themenbereichen, erklärt Georg Wenzel von der Geschäftsstelle CDO (Chief Digital Officer) der Stadt Dülmen. Beispiele seien der digitale Wohngeldantrag oder die elektronische Wohnsitzanmeldung – beides Projekte, die aktuell in Arbeit sind. „Diese Vorgehensweise ist bedeutend wirtschaftlicher als das Entwickeln eigener Dienste durch einzelne Kommunen oder Länder. Ziel ist es, neue Online-Dienstleistungen an den Start zu bringen, die Bürgerinnen und Bürgern unterstützen und einzelne Behördengänge überflüssig machen oder vereinfachen.“

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Trauungen führt Standesbeamtin Vanessa Nießen weiterhin im Trauzimmer im Rathaus durch. Die Anmeldung zur Eheschließung ist ab sofort aber auch online über das städtische Serviceportal möglich. (Foto: Stadt Dülmen / Siemes)

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