Nach dem Brand im Spiekerhof-Kindergarten am 6. Oktober hat die Stadt Dülmen eine mittelfristige Interimslösung für die Betreuung der Kinder gefunden: Die Kita findet „Am Osthoff 49“ ein neues Zuhause. Das Grundstück liegt nur wenige hundert Meter vom bisherigen Standort entfernt. Um vor Ort alle Kinder betreuen zu können, versetzt die Stadt die Container der Kita „Am Wemhoff“ in Buldern: Diese werden seit Inbetriebnahme der „Kita Sportikus“ nicht mehr benötigt und können am neuen Standort auf dem Außengelände zum Einsatz kommen.
In den Containern sollen künftig zwei der drei Spiekerhof-Gruppen betreut werden. Zudem baut die Stadt im anliegenden Gebäude mehrere Räume so um, dass die dritte Gruppe dort einziehen kann. Die Detailplanungen hierfür stimmt die Stadt aktuell mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), ab. Parallel dazu beginnen aber bereits die Vorarbeiten auf dem Außengelände: Die Fläche wird geschottert, zudem werden Strom- und Wasseranschlüsse verlegt, um später die Lerncontainer aufstellen zu können. Diese werden in den kommenden Wochen in Buldern zurückgebaut und für den Transport zum neuen Standort vorbereitet: Hierfür muss zunächst die Dachkonstruktion abgenommen und vorhandene Leitungen und Anschlüsse gekappt werden. Im bestehenden Wohngebäude „Am Osthoff 49“ richtet die Stadt parallel einen Wickelraum sowie Kinder-WCs ein. Zudem erhalten die Räumlichkeiten noch kitagerechte Anpassungen wie Klemmschutze an den Türen und neue Heizkörper. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Spiekerhof-Interimskita in Betrieb gehen. Bis dahin werden die Kinder weiterhin im Fröbel-Kindergarten, im Kinderhaus „Am Luchtbach“ und in der ehemaligen Kita „Rasselbande“ betreut.
„Ich bin sehr froh, dass wir nach so kurzer Zeit eine Interimslösung für den Spiekerhof-Kindergarten präsentieren können. Wir haben in den vergangenen Tagen unterschiedliche Varianten geprüft. Das Grundstück „Am Osthoff“ ist in Kombination mit den Containern aus Buldern die für Kinder und Kita-Team beste Lösung. Sie kann zudem relativ schnell realisiert werden“, sagt der städtische Familiendezernent Christoph Noelke. Die Interimslösung werde solange bestehen bleiben, bis am bisherigen Standort eine neue Kita errichtet ist.
Kita-Team dankt für große Unterstützung
Erleichtert über die Entscheidung zeigt sich auch das Kita-Team. „Das sind sehr gute Nachrichten. Wir sind dankbar für die große Unterstützung, die wir in den vergangenen Tagen erfahren haben. Die Kinder und wir Erzieherinnen und Erzieher sind in den anderen Kitas sehr herzlich aufgenommen worden. Ein besonderer Dank geht auch an die Eltern, die uns in dieser schwierigen Lage sehr helfen, und an unser gesamtes Team, das eine ausgezeichnete Arbeit leistet“, sagt die stellvertretende Leiterin Justine Kortbuß.
Flüchtlingsberatung und Sprachkurs ziehen um
In dem Gebäude „Am Osthoff 49“ ist bislang die soziale Flüchtlingsberatung der Stadt untergebracht. Zudem finden hier Deutsch-Sprachkurse statt. Beide Dienstleistungen ziehen in das Nachbargebäude mit der Hausnummer 47 um. Die Grundstücke sind im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Sie hat die Flächen und Gebäude der Stadt Dülmen für die Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen kostenneutral zur Verfügung gestellt. Aktuell führt die Stadt Gespräche mit der BImA, dass diese Vereinbarung auch auf die neue Nutzung als Interimskita übertragen wird.
Bei dem Brand am 6. Oktober war der städtische Spiekerhof-Kindergarten am Haferkamp 5 völlig zerstört worden. Das Gebäude ist nicht mehr nutzbar und muss abgerissen werden. Die Stadt hat bereits erklärt, am Standort ein neues Kita-Gebäude errichten zu wollen. Aktuell laufen die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache.