Die Stadt Dülmen ist, wie laut Polizei auch andere Kommunen deutschlandweit, Opfer eines umfangreichen Cyber-Betrugs geworden. Beim Kauf von zwei neuen Feuerwehrfahrzeugen im Jahr 2024 wurden auf außergewöhnlich perfide und komplexe Art und Weise Manipulationen auf beiden Seiten des Vertragsverhältnisses vorgenommen, also sowohl beim Auftraggeber als auch beim Auftragnehmer. Dies führte dazu, dass rund 400.000 Euro auf ein falsches Konto überwiesen wurden.
Die Stadt Dülmen hatte die Spitzen der politischen Fraktionen umgehend vertraulich über den Vorfall und das weitere Verfahren informiert. Mit Blick auf das noch immer andauernde Ermittlungsverfahren der Polizei und insbesondere auch zum Schutz der beteiligten Mitarbeitenden ist bisher nicht öffentlich zu dem Thema kommuniziert worden.
Der Betrugsfall ist intern bei der Stadt Dülmen intensiv geprüft und aufbereitet worden. Das aus Sicherheitsgründen bei der Stadt vorgesehene interne Prüfprogramm bei Überweisungen dieser Größenordnung (4-Augen-Prinzip, in diesem Fall waren sogar 3 Stellen beteiligt) ist zwar konsequent eingehalten worden. Dennoch hat der Betrug leider nicht verhindert werden können. Die Stadt Dülmen hat daher seit dem vergangenen Jahr ihre Sicherheitsvorkehrungen ausgeweitet und sämtliche Mitarbeitenden nochmals intensiv für das Thema Cyber-Betrug sensibilisiert und entsprechend geschult. Die Standards der IT-Sicherheit sind nochmals massiv erhöht worden, zudem wurde ein verbessertes Verfahren zur Prüfung geänderter Kontoverbindungen entwickelt.
Mit dem am Kauf der Fahrzeuge beteiligten Vertragspartner wurden seitens der Stadt Dülmen in der Folge Verhandlungen geführt und ein sach- und verursachungsgerechter Vergleich geschlossen, so dass der finanzielle Schaden geteilt werden konnte.
„Es ist in diesem Fall mit einer solchen Perfidität und kriminellen Energie vorgegangen worden, dass wir alle geschockt waren. Aus meiner Sicht kann niemand garantieren, dass er vor einer derart heimtückischen Betrugsmasche gefeit wäre“, so Bürgermeister Carsten Hövekamp. Er setzt nun auf die weitere Ermittlungsarbeit der Polizei.